In Operation: Raccoon City versucht Slant Six die Geschichte aus Resident Evil 2 & 3 aus der Sicht von Umbrella zu erzählen, die Protagonisten sind Mitglieder des Umbrella Security Service kurz U.S.S. welche Beweise vernichten sollen. In Sachen Story hat Slant Six sich sehr nahe am Vorbild gehalten, weshalb ein Wiedersehen mit alten Bekannten kein Zufall ist.

 Jedes Wiedersehen mit bekannten Charakteren tritt zumeist als Gastauftritt während einer der zahlreichen Missionen des U.S.S. Team's Wolfpack auf. Dieses Team besteht aus sechs Mitgliedern, wobei es keine Rolle spielt welches Mitglied man auswählt. Das liegt an der Tatsache, dass alle Charaktere die selben Waffen nutzen können und gleich stark im Nahkampf sind. Die einzige Ungleichheit liegt darin, dass die Charaktere über verschiedene Fähigkeiten verfügen, welche aber kaum Unterschiede besitzen und ziemlich unnütz sind.

Die Synchronstimmen sind bedauernswerterweise ziemlich misslungen und wirken ziemlich unpassend. Warum man das ganze überhaupt ins Deutsche übersetzt hat, ist mir ein Rätsel, denn selbst bei den neuen Titeln der Resident Evil Reihe verwendet Capcom Untertitel. All diese Dinge und die plumpe Charakterentwicklung lassen keine Identfikation mit dem Protagonisten zu. Zudem wurde das Spiel in Deutschland geschnitten, was etwas seltsam wirkt und die Atmosphäre stört.

Steuerung

Als ich begann das Spiel zu testen, fiel mir leider direkt der erste Makel auf: Es gibt kein Tutorial. Der Spieler startet ziemlich hilflos und man muss auf den Tasten herumdrücken, um herauszufinden, wie die Tasten belegt sind. Das ist sehr bedauerlich, da die Steuerung einiges neues bietet. Beispielsweise gibt es die Möglichkeit mit der Sekundärwaffe automatisch Ziele anzuvisieren, womit man nicht unbedingt den Kopf trifft, aber doch effizient gegen größere Zombiehorden kämpfen kann. Außerdem gibt es im Nahkampf nicht nur die Möglichkeit sinnlos auf den Gegner rumzuhacken, sondern auch spezielle Attacken auszuführen wenn man im richtigen Moment die entsprechende Taste drückt. Man kann aber auch Gegner greifen und sie als Schild benutzen, was man aber erst durch Zufall herausfindet. Zudem gibt es ein ziemlich praktisches aber schlecht umgesetztes Deckungssystem, bei welchem der Charakter sich einfach an das nächstgelegene Hindernis klammert, wobei selbst nicht schützende Objekte für unseren Protagonisten eine gute Deckung zu sein scheinen. Dabei passiert es auch nicht selten, dass sich der Charakter einfach von der Deckung löst und sich dem gegnerischen Beschuss ausliefert.

Die K.I. und ihre suizidalen Depressionsprobleme

Die oben genannten Steuerungsfunktionen sind zwar sehr praktisch, wenn man sie erst einmal entdeckt hat, aber allen Anschein nach kennt nicht einmal die K.I. diese Tricks. Nicht nur, dass sie sich kopfüber gegen 20 Zombies in den Nahkampf stürzen, nein ein Verrückter schaffte es, Zombies zu Jihad-Kämpfern zu machen, warum und wie bleibt uns zum Glück erspart, aber selbst auf diese gehen unsere K.I. Gefährten im Nahkampf los.  Aber auch so genanntes "Erste Hilfe Spray" oder "Anti-Virus" lassen sie liegen, weshalb sie ständig tot sind und/oder zu Wiedergängern werden und man ihnen aufhelfen muss. Allerdings besitzen sie dieses Talent nicht, Bots sind pure Ignoranten, die K.I. ist nicht in der Lage, einem Spieler oder anderem Bot aufzuhelfen.

Co-Op & Multiplayer

Es gibt im Mutliplayer-Modus einen Versus-Modus, der verschiedene Modifikationen besitzt. Darunter sind Spielmodi wie etwa "Capture the Flag" oder "Team Deathmatch", welche durch das Waffen- und Fähigkeitensystem doch einen potenziellen Spaßfaktor besitzen, denn im Spiel erhält man EP, egal ob Co-Op, Singleplayer oder Versus. Mit EP steigt man im Level auf und kann Waffen kaufen oder Fähigkeiten freischalten. Letzteres kann man auch verbessern. Jede Klasse hat andere Fähigkeiten, es gibt passive und aktive Fähigkeiten. Die Items und Fähigkeiten die man freischalten kann. Sie sind im Multiplayer und Singleplayer gleichermaßen verfügbar. Das einzige, was einem am Multiplayer, ob Co-Op oder Versus stört ist, dass es nicht die Möglichkeit gibt, einem bereits laufendem Spiel beizutreten. Man kann nur Spieler suchen und wenn sie dann das Spiel verlassen, kommt auch keiner mehr nach. Dies kann leider ziemlich ärgerlich werden...

Fazit

Das Spiel fällt deutlich schlechter aus als die üblichen Resident Evil Teile und verpassen tut man auch nichts, wenn man es nicht spielt. Wer allerdings Spaß am Multiplayer hat, kann sich gut ein paar nette Stunden mit dem Spiel machen. Dennoch hoffe ich, dass Slant Six das Feedback der Community auffasst und positiv verwertet
 

Zu guter letzt möchte ich mich bei Capcom Deutschland bedanken, dass sie uns eine Probeversion für die PS3 zur Verfügung gestellt haben.